So entsteht Papier – Ein Ausflug nach Gmund am Tegernsee

So entsteht Papier – Ein Ausflug nach Gmund am Tegernsee

Der Gmund Bloggertag – EIn tag rund ums Papier 

Was habe ich mich gefreut, als im Dezember die Einladung zum Bloggertag von der Firma Gmund ins farbgold-Büro geflattert kam. Wobei geflattert wirklich der falsche Begriff ist. Alleine schon die „Einladung“, die aus einem riesengroßen, blauen Karton, gefüllt mit einem Notizbuch, einer Flasche Quellwasser, einem Biokräutertee samt passendem Teeglas, bestand, hat mich absolut umgehauen und total neugierig auf das Event gemacht – klar, dass ich sofort zugesagt habe!

Gestern war es dann endlich soweit und 20 kreative Blogger, Fotografen & Künstler wurden aus ganz Deutschland eingeflogen, um am zweiten Bloggertag in Gmund am Tegernsee teilzunehmen.

Nach der Begrüßung im neuen Firmen-Restaurant „Mangfallblau“ durch den Chef höchstpersönlich, gab es dann für alle Teilnehmer eine Führung durch die heiligen Hallen der Papiermanufaktur Gmund. Wir durften uns gestern also ein Bild davon machen, wie Papier entsteht – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Es war wirklich wahnsinnig interessant! Im Anschluss gab es noch zwei Miniworkshops rund ums Thema Papier und obendrein ein leckeres Buffet.

Ich finde es super, dass es solche Firmen wie Gmund noch gibt. Eine Traditionsfirma, die nach wie vor in Deutschland produziert, (eine der zwei Maschinen stammt sogar noch aus den ersten Tagen der Firma!) , hochwertige Produkte im Sortiment hat und noch dazu Wert auf Nachhaltigkeit legt.

Nachhaltigkeit steht im Fokus:

Darauf legt die Papiermanufaktur Gmund wert:

– Wasserverbrauch:

So hat Gmund zum Beispiel über eine Millionen Euro in eine Ozonreinigungsanlage investiert, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Das Wasser wird dadurch bis zu sieben mal gereinigt und wiederverwendet und final wieder zu Trinkwasser aufbereitet.

– Nachhaltigkeit:

Zudem verwendet Gmund nur Zellstoff aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, oder auch natürlich einjährig nachwachsende Rohstoffe wie z.B. Hanffasern .

– RECYCLING:

Des weiteren wird jeder Schnipsel Papier, der nicht in den Verkauf wandert ( Ausschuss, Fehlproduktionen, Schneideabfall) aufgehoben und bei der nächsten Produktion wieder mit verarbeitet.

– Strom:

Und auch der Strom wird zum größten Teil durch hauseigene Wasserturbinen selbst produziert (günstige Lage an dem Fluss Mangfall)

Besonders spannend finde ich auch die neue Papierserie „Gmund Bio Cycle“. Das sind verschiedene Papiere, deren Grundstoff aus Hanf, Stroh, Baumwolle oder Blattgrün besteht. Wenn man an das „grüne“ Papier riecht, kann man sogar einen richtigen „Gras- oder Blattgeruch“ ausmachen. Spannend oder? Und auch die Verpackung, die auf den ersten Blick wie Plastik aussieht ist aus 100% Zellulose gefertigt. Würdest du die Verpackung in der Erde eingraben, wäre nach 1 Monat fast nichts mehr davon übrig!

Papier –  Unser täglicher Begleiter

Obwohl die meisten von euch Papier vermutlich täglich privat oder auf der Arbeit nutzen und es somit ein Produkt des täglichen Gebrauchs ist, habt ihr euch vermutlich bislang wenig Gedanken darüber gemacht, wie es überhaupt entsteht, oder? Alle die sich für den Produktionsprozess interessieren, denen kann ich die Besichtigung der Papiermanufaktur nur empfehlen. Das lässt sich natürlich super mit einem Ausflug zum Tegernsee, der wirklich nur 2km entfernt liegt, verbinden.

 

Schritt für Schritt vom Rohstoff zum Papier

 Im Folgenden seht ihr den Entstehungprozess von Papier:

1. Grundstoffe wie Zellulose, Kreide und Stärke bilden die Basis

2. Alles wird mit vielen Litern Wasser zu einer Masse, der „Pulpe“ vermengt. Anschließend wird im „Holländer“ Farbe oder weitere Bestandteile hinzugefügt und gut durchgemischt.

3. Hier wird der Farbstoff noch von Hand abgewogen und gemischt. Fehlproduktionen, Ausschuss oder Schneideabfälle werden einfach mit Hilfe eines Basaltsteins wieder zerkleinert und neu verarbeitet.

4. Nach der ersten Nassphase wird die flüssige Masse zunächst gepresst, um ihr das Wasser zu entziehen. Im Anschluss folgen zwei Trockenphasen bei unterschidelichen Temperaturen, zudem wird noch ein Leim aufgebracht.

5. Am Schluss laufen die fertigen Papierbahnen aus der Maschine und werden zu riesigen Rollen aufgewickelt und eingelagert. Erst kurz bevor das Papier an den Kunden ausgeliefert wird, wird es in Bögen geschnitten und glatt gepresst. Jeder Bogen durchläuft final eine Prüfung – von Hand!

Unendliche Möglichkeiten – Papier mit allen Sinnen erleben

Die Gestaltungsmöglichkeiten des Mediums Papier nehmen fast kein Ende: egal ob geprägt, lackiert, mit einer besonderen Beschichtungenversehen oder gefärbt – es gibt abertausende Möglichkeiten und Kombinationen, die Optik und Haptik von Papier zu beeinflussen. Alleine bei Gmund gibt es an die 100.000 Papiervariationen. Es gibt also weit mehr als EIN Papier und somit bestimmt auch das RICHTIGE für dein Projekt X. Bei der Auswahl spielen viele Faktoren, wie z.B. der Einsatzweck, die Branche oder das Produkt an sich mit rein.

Als Designerin lege ich auch bei meinen Produkten und meiner Papeterie viel Wert auf hochwertige Papiere. Wenn du erfahren möchtest, warum die richtige Papierwahl auch bei der Hochzeitspapeterie eine wichtige Rolle spielt, schaut doch mal bei diesem Blogbeitrag vorbei.

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